Phea in Tokyo: Reise und erste Eindrücke

Hallooo :) da melde ich mich nun aus dem Land der aufgehenden Sonne... bzw. aus dem Land in dem es momentan einfach nur schwül ist, die Leute einen über den Haufen rennen und wo alle 10m ein Getränkeautomat steht!
Die Reise ist zum Glück ziemlich reibungslos abgelaufen. Im Flugzeug konnte ich leider nicht schlafen, weil kleine Kinder an Board waren und meine Ohrenschmerzen mich fast umgebracht hätten. Als wir dann am Flughafen ankamen mussten wir direkt feststellen, wie anstrengend es ist mit so viel Gepäck unterwegs zu sein! Und es wurde nicht besser. Wir hatten das Gefühl, dass wir mit unseren Koffern nur im Weg standen und alle damit belästigen würden, so doof wurden wir angeguckt. Ob uns jemand geholfen hat? Fehlanzeige. So viel zum Thema alle Menschen in Japan sind hilfsbereit (trifft natürlich nicht auf alle zu)!
Wir mussten zunächst das Office unserer Wohnagentur finden, um dort die Verträge zu unterschreiben und um die Schlüssel abzuholen. Allein der Weg bis dahin war schon eine richtige Tortur. Nachdem das alles erledigt war, trennten sich Kiras und meine Wege. Ich muss schon sagen, dass ich echt nervös war und wirklich bezweifelte, meine Wohnung jemals alleine zu finden. Sonst war man nämlich immer zusammen ratlos und konnte sich gegenseitig ermutigen. Zu allem Überfluss musste ich auch noch umsteigen, was mir noch mehr Angst bereitet hat. Aber zum Glück ist in den riesigen Stationen alles recht gut ausgeschildert (auch auf englisch), sodass ich Gott sei Dank bis zur Endstation gefunden habe. Dort angekommen, musste ich erstmal einen Blick auf die Wegbeschreibung, die mir mitgegeben wurde, werfen. Nachdem ich 5 Minuten ratlos dastand und versuchte, mich zu orientieren, sprach mich ein älterer Herr auf japanisch an und fragte, ob er mir helfen könne. Natürlich hat er kein Englisch verstanden (genauso wenig wie die restlichen 90% der Japaner), deswegen musste ich mich mit meinem Unijapanisch herantasten. Zumindest hat er mich in die richtige Richtung verwiesen. Als ich sagte, ich hätte verstanden wie ich laufen müsste, ist er direkt weitergegangen. Nach ein paar Minuten laufen aber kam er mir mit dem Fahrrad hinterhergefahren und sagte, ich wäre auf dem richtigen Weg und ich könne ihm ruhig hinterherlaufen. Da er mit dem Fahhrad unterwegs war und ich mir mit den Koffern einen abrackerte, stellte sich das als ziemliche Herausforderung heraus. Als er merkte, dass ich immer langsamer wurde, stieg er vom Fahrrad ab und half mir sogar, meinen großen Koffer zu schieben :) also ich muss sagen, wenn ein Japaner hilfsbereit ist, dann auch wirklich hilfsbereit. So wie dieser Mann :)
Der erste Eindruck von der Wohnung ist grausig. Auf den Bildern sah die Wohnung 100x schöner aus! Und von Sauberkeit brauchen wir hier garnicht reden. Im Kühlschrank steht verschimmeltes Essen, die Mikrowelle sieht so aus als wäre sie monatelang nicht saubergemacht worden und am Waschbecken fliegen überall benutzte Einwegrasierer rum. Leider ein Alptraum :( mein Zimmer ist soweit in Ordnung, aber nachdem ich den Rest der Wohnung inspiziert habe kann ich mich trotzdem nicht wohl fühlen. Schnell umziehen ist angesagt! Habe auch schon meine Mitbewohner kennengelernt, aber es scheint als würden hier alle aneinander aneinander vorbei leben. Naja, bei den Drecksspätzen muss ich nicht viel mit denen zu tun haben.
Was fast genauso schlimm war, war die Feststellung, dass mein Adapter nicht in die Steckdosen gepasst hat!!! Das war im 1. Moment ein richtiger Schock. Mein Handy war komplett leer, aber zum Glück war mein Laptop noch komplett aufgeladen. Kira hatte wohl das gleiche Problem und auch sie hatte noch etwas Akku über um mit mir zu kommunizieren. Haben uns dann für heute morgen in Akihabara (wo es etliche Elektronikläden gibt) verabredet, um uns jeweils einen Adapter zu kaufen. Das war ziemlich riskant, da wir keine Anhaltspunkte für einen Treffpunkt hatten. Haben uns aber zum Glück gut gefunden :) danach sind wir nach Shibuya gefahren. Dort ist es genauso, wie man sich Tokyo vorstellt... ganz viele Menschen, riesige Kreuzungen und Gebäude, alles ist bunt und leuchtet und überall Musik! Ich war im wahrsten Sinne des Wortes "geflasht" und habe mich in dem Moment an direkt in die Stadt verliebt. Hätte mich am liebsten direkt totgeshoppt, aber das mache ich wohl lieber am Ende wenn ich weiß, dass ich noch Geld über habe zum verbrassen :D
Hier noch ein paar Bilder :)